Es gibt Worte, die benutze ich immer und immer wieder. Nicht, weil ich Sie so gerne habe. Nein, weil sie sich beim Schreiben einschleichen. Meist kann ich sie beim Überarbeiten einfach ersatzlos streichen – und die Aussage meines Textes bleibt trotzdem dieselbe. Ganz klar, ich rede von Füllwörtern. Füllwörter tun genau das, was ihr Name sagt: Sie füllen einen Text auf, machen ihn länger und verbrauchen unnötige Leseenergie.
Meine liebsten Füllwörter sind „auch“, „halt“, „gerne“, „einfach“, „also“, „daher“ und „und“ (möglicherweise noch ein paar mehr, die ich bis jetzt nicht bewusst erkannt habe).
Was sind Ihre liebsten Füllwörter? Finden Sie es mit dem Füllwörter-Test heraus: https://www.schreiblabor.com/textlabor/filler/ Sie werden wahrscheinlich erstaunt sein, wie viele Füllwörter sich beim Schreiben einschleichen.
Ohne Füllwörter wird Ihr Text präziser und knackiger. Sie kommen schneller auf den Punkt und verwässern Ihre Aussage nicht unnötig.
Und wie finden Sie Ihre Füllwörter ohne so einen komischen Computer-Test? Lesen Sie Ihre Sätze genau durch und streichen Sie immer dann ein Wort aus dem Satz, wenn sein Fehlen nicht weiter auffällt. Verändert sich ohne das Wort nichts an der Aussage des Satzes, dann haben Sie ein echtes Füllwort erwischt.
Vorsicht: Wer alle Füllwörter streicht, hat am Ende oft einen ziemlich trockenen Text. Manchmal können Füllwörter einem Text nämlich richtig gut tun, da sie ihn lebendiger, häufig auch persönlicher klingen lassen. Ein eingestreutes „also“, „mal“ oder ähnliches klingt nach gesprochener Sprache und schafft Nähe zum Leser.
Füllwörter transportieren außerdem eine bestimmte Haltung des Schreibers zu einem Thema. Zum Beispiel:
Wenn man es genau nimmt, handelt es sich hierbei nicht um klassische Füllwörter, sondern um so genannte „Modalpartikel“. Aber für den Alltagsgebrauch ist es egal, wie man es nennt.
Füllwörter sind also nicht nur schlecht. Sie werden es erst, wenn sie im Text gehäuft auftreten. Also, Mut zum Streichen und Mut zum Füllwort.