Nun geht es um das konkrete Überarbeiten Ihres Rohtextes. Denn erst nachdem Sie Ihren Rohtext gründlich geschliffen haben, kommt der Text Ihres Werbebriefes zum Vorschein.
Als erstes streichen und kürzen Sie alles überflüssige. Bevor es jedoch ans Streichen und Kürzen geht, markieren Sie alle Argumente, Formulierungen, Wörter und Sätze, die Ihnen in Ihrem Rohtext besonders gut gefallen. Alles, was Sie markiert haben gilt es (zumindest inhaltlich) bei der Überarbeitung zu bewahren.
Nun fangen Sie an zu kürzen:
Streichen Sie ganze Sätze aus Ihrem Rohtext, wenn
- diese keinen wichtigen (Vorteils-)Information für den Leser nennen
- der Sinn des restlichen Absatzes erhalten bleibt, auch wenn der Satz fehlt
Beispiel: Aus: Mit dem neuen XYpsli-Burr sparen Sie bis zu 50 Prozent an Stromkosten. Dies können Sie jederzeit testen. Überzeugen Sie sich selbst.
Wird: Mit dem neuen XYpsli-Burr sparen Sie bis zu 50 Prozent an Stromkosten. Überzeugen Sie sich selbst.
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Wörter streichen
Streichen Sie Wörter aus dem Rohtext, wenn
- diese nichts Wesentliches an Informationen bringen, also reine Füllwörter sind
- die Wörter nur wiederholen, was durch ein anderes Wort bereits ausgedrückt ist
- diese Wörter nur die Hauptaussage einleiten, aber selbst nichts Wesentliches sagen
Beispiel 1: Aus: Herzlichen Dank für Ihre eingesandte Teilnahmekarte.
wird: Herzlichen Dank für Ihre Teilnahmekarte.
Beispiel 2:
Aus: Unsere getroffene Entscheidung
wird: Unsere Entscheidung
Beispiel 3:
Aus: Die Tatsache, dass unser XYpsli-Burr besonders leise saugt, macht ihn zum Testsieger in der Kategorie…
Wird: Unser XYpsli-Burr saugt besonders leise. Das macht ihn zum Testsieger in der Kategorie…
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Silben streichen
Streichen Sie Silben, wenn diese dem Wort keine andere Bedeutung verleihen. So machen Sie zum Beispiel aus „übersenden“ einfach „senden“.
Durch das Streichen unnötiger Sätze, Wörter und Silben wird der Text dichter. Die Lese-Energie wird nur noch für wichtige Sätze und Wörter aufgewendet und nicht vorzeitig verbraucht.
Textlänge insgesamt
Nur im absoluten Notfall sollten Ihre Werbebriefe länger als eine Seite sein. Sollten Sie mehr Text benötigen, um Ihr Produkt/Ihre Dienstleistungen anzupreisen, dann wenden Sie folgenden Trick an: Brechen Sie den letzten Satz auf der ersten Seite so um, dass er mit etwas sehr Spannendem endet, die Lösung aber erst auf der zweiten Seite weitergeführt wird.
Der Grund? Sie können es sich sicherlich bereits denken: Menschen lesen nicht so gerne Werbebriefe. Wenn ein Werbebrief zu lang ist, haben sie meist schon keine Lust mehr. Und die Lese-Energie ist verbraucht, bevor sie die zweite Seite gelesen haben. Deshalb müssen Sie den Leser mit etwas unglaublich Spannendem auf die zweite Seite führen.
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