Na, überzeugt Sie dieser Brief? Interessiert es Sie, dass der Schreiber seit 25 Jahren „Qualität und Fachkompetenz“ anbietet? (Huhh, was ganz originelles. Macht sonst keiner ;-))
Und: Wissen Sie, was Sie angeboten bekommen? Ja, tatsächlich? Dann haben Sie sich aber die Mühe gemacht und haben die Absender-Adresse genau gelesen: eine Gärtnerei.
Also bekommen Sie wahrscheinlich 10 Prozent Rabatt auf das Blumensortiment. Aber bis wann müssen Sie vorbei kommen, um günstige Blumen zu bekommen? Aber, Halt, da ist ja noch ein Angebot: Sie sollen nur mal zum Feiern vorbeikommen. Ach so. Dann gilt das alles nur für den 24. Juli. Oder?
Sie merken: dieser Brief verwirrt den Leser und wird sicher nicht dazu führen, dass er in die Gärtnerei gehen wird, um Blumen zu kaufen.
So oder so ähnlich kommen viele Werbebriefe beim Empfänger an. Nichtssagende Briefe und Angebote, die an den Interessen der Zielgruppe vorbei gehen. Woran liegt das?
Der Brief ist rein aus der Perspektive des Schreibers geschrieben worden. Dieser hat sich beim Schreiben nicht in den Leser hineinversetzt und ahnt nichts von dem Fragengewitter, das er mit seinem kurzen Text beim Leser auslöst. Das ist jedoch der Tod für diesen Werbebrief.
Der Empfänger hat keine Lust, sich lange mit den Fragen auseinanderzusetzen, die dieser Werbebrief bei ihm auslöst. Denn laut den Angaben des Marktforschungsinstituts Nielsen landeten im Jahr 2010 insgesamt etwa 24,2 Milliarden Werbebriefe in den Briefkästen der privaten Haushalte in Deutschland. Das ergibt durchschnittlich 613 Werbesendungen pro Haushalt und Jahr bzw. 11,8 Mailings pro Woche. Das heißt: Der Empfänger erhält insgesamt 12 Werbebriefe an 6 Zustelltagen, also 2 Werbebriefe pro Haushalt und Tag (Quelle: Direct Mailing Letterbox April 2011).
Hinzu kommen noch die Unmengen an Werbebriefen die er an seinen Arbeitsplatz geschickt bekommt. Das Ergebnis: Wenn ein Werbebrief nicht innerhalb kürzester Zeit sein Interesse weckt und einfach zu verstehen ist, landet er im Papierkorb.
Was heißt das nun für Ihren Werbebrief?
Die Antwort ist einfach: Sie müssen sich in den Empfänger hineinversetzen und aus seiner Perspektive schreiben, um ihm beim Texten alle möglicherweise aufkommenden Fragen zu beantworten.
Und dazu brauchen Sie vor dem Texten ein gutes Konzept!
Weiter mit: Warum braucht ein Werbebrief ein Konzept?