Feedback ist wichtig für jeden Text. Denn erst durch das Feedback eines Lesers, einer Leserin erfahren Sie, ob Ihr Text verständlich geschrieben ist oder ob sich Fragen ergeben. Doch wie bekommen Sie Feedback, das Ihnen weiterhilft?
Feilen Sie nicht zu lange an Ihrem Text, bevor Sie ihn jemandem zum Lesen geben. Idealerweise holen Sie sich bereits auf Ihre Erstfassung Feedback. Denn je weniger Arbeit und Zeit Sie bis zum Feedback in Ihren Text gesteckt haben, umso eher sind Sie bereit, die Sichtweise Ihres Feedbackgebers auch anzunehmen. Je länger Sie schon an Ihrem Text geschrieben und gefeilt haben, umso schwerer fällt es Ihnen hingegen, diesen Text noch einmal umzustrukturieren, umzuformulieren oder gar komplett auseinanderzunehmen.
Lesen Sie Ihren Text noch einmal durch, bevor Sie ihn jemandem zum Lesen geben. Zu viele Rechtschreib- oder Tippfehler erschweren das Lesen. Das heißt natürlich nicht, dass der Text perfekt sein soll, aber Sie sollten alle Fehler korrigieren, die Ihnen beim einmaligen Lesen sofort ins Auge springen. Sonst macht das Lesen keinen Spaß – und Sie verärgern die Person, der sich bereit erklärt hat, Ihnen Feedback zu geben.
Fragen Sie außerdem, wann es Ihrem Feedbackgeber zeitlich am besten passt und halten Sie sich an den ausgemachten Zeitplan. Jemand, der sich auf Ihren Wunsch am Donnerstag Zeit für Sie reserviert hat, sollte auch am Donnerstag den Text von Ihnen bekommen – und nicht erst am Freitag. So erhalten Sie sich das Wohlwollen fürs nächste Mal.
Sagen Sie der feedbackgebenden Person, welches Ziel Ihr Text hat und für welche Zielgruppe Sie schreiben. So kann er oder sie beurteilen, ob Sie Ihr Textziel erreichen und ob Ihr Schreibstil für die Zielgruppe angemessen ist.
Sagen Sie auch offen, bis wann Sie den Text abgeben müssen und bis wann Sie daher das Feedback brauchen. Klar kommunizierte Termine helfen, Missverständnisse bei der Zeitplanung zu vermeiden. Es wäre ärgerlich, wenn Sie auf heißen Kohlen auf das Feedback warten, Ihr Feedbackgeber Ihren Text jedoch als nicht so dringend einordnet und sich erst am übernächsten Wochenende damit beschäftigen möchte.
Räumen Sie der feedbackgebenden Person außerdem genügend Zeit ein, um Ihren Text zu lesen. Sie können nicht erwarten, dass Sie innerhalb von ein paar Stunden eine Rückmeldung bekommen. Ein Feedback unter Zeitdruck ist häufig oberflächlicher, als wenn man in Ruhe über den Text nachdenken kann. Planen Sie daher von vorneherein genügend Zeit ein.
Inhalt, Struktur, Stil, Rechtschreibung – es gibt mehrere Ebenen, worauf Sie Feedback bekommen können. Benennen Sie klar, in welcher Phase des Schreibprozesses Sie aktuell sind und auf welcher Ebene Sie Feedback erwarten. Sonst kann es Ihnen passieren, dass Ihr Feedbackgeber Ihnen die Komma- und Rechtschreibfehler im Text anstreicht, während Sie eigentlich erst einmal wissen wollten, ob der Inhalt verständlich und nachvollziehbar strukturiert ist.
Sagen Sie der feedbackgebenden Person genau, worauf sie besonders achten soll: Was ist Ihnen besonders wichtig? Welche Stellen müssen besonders klar herausgearbeitet werden, damit Ihre Argumentationslinie nachvollziehbar bleibt?
Natürlich soll Ihr Feedbackgeber Ihnen auch alles andere sagen, was ihm oder ihr aufgefallen ist. Zum Beispiel, ob Sie die Tendenz haben, eine bestimmte Formulierung zu benutzen, zu lange oder zu verschachtelte Sätze schreiben oder ob es Formulierungen gibt, die unglücklich gewählt sind und und und.
Wenn Sie das Feedback erhalten haben, liegt es an Ihnen zu entscheiden, was Sie davon annehmen. Seien Sie jedoch offen und wägen Sie jedes Mal ab, ob die Perspektive Ihres Feedbackgebers nicht doch ihre Berechtigung hat.